Auf meiner diesjährigen (2000) Adventsseite findet Ihr ein Festtagsrezept, denn um es mit den Worten von
Carl Zuckmayer zu sagen:Ein Mensch beim Essen ist ein gut Gesicht.... (siehe weiter unten ;-)
Dass ich mich für ein Fleischgericht entschieden habe, kann ich auch an einem Zitat festmachen - schon Wilhelm Busch meinte:
| Es wird mit Recht ein guter Braten |
| gerechnet zu den guten Taten! |
Nun denn - Schweinefleisch schmeckt mir manchmal nicht so richtig, bei Rindfleich haben einige immer noch Bedenken,
das ewige Geflügel, was ich daher esse, kann ich zu Weihnachten auch nicht mehr sehen....
Ich habe mich daher auf Kaninchen verlegt!
Also:
KANINCHENBOLLEN
(als Beilage Kartoffeln oder Grüne Nudeln, was immer man mag)
Zutaten für 4 Personen:
4 Kaninchenbollen,
2 mittelgroße Karotten,
1/4 Staudensellerie,
1/4 Kohlrabi,
2 Blumenkohlröschen,
2 Liter Gemüsebrühe,
100 g Champignonköpfe,
(Zwiebeln und Knoblauch, wer Lust hat ;-)
40g Butter,
2 Eßl. Mehl,
2 Eigelb,
2 Eßl. Sahne,
2 Eßl. Milch,
Salz,
etwas Zitronensaft
Entstehenden Schaum abschöpfen und alles leicht köcheln lassen. Wenn das Gemüse bissfest ist, herausnehmen und mit einem feuchten Tuch bedeckt zur Seite stellen. Die Bollen gar kochen.
Zwischenzeitlich 20g Butter in einer Pfanne erhitzen und die Pilze anbraten. (Hier würde ich persönlich Zwiebeln und Knoblauch hinzufügen, aber es geht ebenso ohne ;-))
Die restliche Butter in einem Topf schmelzen und das Mehl einrühren. Wenn die Bollen gar sind, einen halben Liter der Garflüssigkeit durch ein Sieb zur Mehlschwitze gießen und unter ständigem Rühren aufkochen. Danach die Sauce bei geringer Hitze 35 Min. weiter köcheln lassen.
Den Topf vom Herd nehmen und Eigelb, Sahne und Milch unterrühren. Kaninchenbollen und Pilze in die Sauce geben und 10 Minuten dort bei schwacher Hitze belassen.
Das Gemüse erwärmen und in Stücke schneiden (je nachdem wie man's mag ;-)
Malerisch auf Tellern anrichten oder halt in Schüsseln servieren - wie auch immer - guten Appetit :-)
DAS ESSEN
(von Carl Zuckmayer, gekürzt)
Ein Mensch beim Essen ist ein gut Gesicht,
wenn er nichts denkt und nur die Kiefer mahlen,
die Zähne malmen und die Blicke strahlen
von einem sonderbaren Urweltlicht.
Vorspeisen sind wie Segel über Buchten,
schlank und zum Hafen schnellend in erregter Fahrt,
indes die schweren Fleischgerichte wuchten
gewaltig über Wiesen von Gemüse zart.
Welch ein entzücktes Spiel: zu hohen Festen
erlesner Bissen Liebreiz zu erflehn,
und welche Lust: sich mächtig vollzumästen,
satt und mit Saft gefüllt vom Hals bis zu den Zehn.
Laßt mich hier schweigen vom Besoffensein,
vom tiefsten, tödlichsten Hinübergleiten,
vom hellsten, wachsten Indiewindereiten,
die Welt ist groß und unser Wort ist klein.
Laßt mich hier schweigen von dem Blutgericht
geheimster Liebe in verrauschten Zeiten -
laßt mich nur essen, dankbar und bescheiden -
ein Mensch beim Essen ist ein gut Gesicht.
Wem das nun alles nicht besinnlich genug war, der kann sich gerne meine
alte Adventsseite ansehen, die ist eher was für's Herz :-)
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