Nur die Stärke gezeigt,
nur die Schwächen versteckt,
wohin sich das Pendel auch neigt,
bleibt ihr Wesen verdeckt.
Wie Theorien es erklären,
wie sie glauben's zu kennen,
bleibt es doch eine Farbe,
ganz gleich, wie sie's nennen.
(aus: einundzwanzig variationen über das thema 'die post',
in: Reiner Kunze, Sensible Wege)
Gelb! Is' meine Farbe.
Gelb! Nur diese eine Farbe.
Gelb! Du weißt, ich brauche sie - Gelb!
Als ich ein Kind war, is' noch nich so lange her,
Bekam ich meistens grünes Obst, das fand ich echt nicht fair.
Doch dann kam ein dicker Mann, ich konnte ihn kaum umarmen,
Er war so nett und schenkte mir Bananananen.
Gelb süchtig bin ich schon viele Jahre.
Gelb ist auch der Bus mit dem ich immer fahre.
Gelb färb ich mir manchmal meine Haare.
Oh bitte - gebt, gebt mir gelb!
Zum Frühstück gibt's bei mir das gelbe aus dem Ei.
Hab ich keine Farbe mehr, dann schnell zum Gelb verleih.
Kommt abends Fußball, halt ich's vor Spannung fast nicht aus,
komm schon Schiri, mach schon - los, hol die gelbe Karte raus!
Gelb oder Liebe, das ist bei mir Sitte.
Gelb ist auch die Lampe in der Ampel-Mitte.
Ich wünsche mir 'ne Frau mit gelber ... Nase.
Oh bitte - gebt, gebt mir Gelb!
Doch eines macht mich traurig, das finde ich echt schade,
Das Telefonbuch ist jetzt weiß, was für eine Farbe.
Darüber werde ich noch ziemlich häufig streiten,
wenn's halt dann nicht anders geht, les' ich gelbe Seiten.
Gelb ist meine recyclebare Tonne.
Gelbe Gummi-Stiefel sind mir eine Wonne.
Am liebsten lieg ich in der gelben Sonne.
Oh bitte - ich, ich will gelb - will gelb - will Gelbwurst.
(Bully und die Schlauen aus Langemann & die Morgencrew,
http://bully.netsurf.de/lieder/lieder.htm)